Prinzersdorf
Prinzersdorf
Prinzersdorf, NÖ
2024
—
öffentliche Bauten, Bauen im Bestand
Größe
1.088m² NFL
Status
geladener Wettbewerb
Auslober
Marktgemeinde Prinzersdorf
Mitarbeit
David Eibensteiner
Das Projekt setzt sich zum Ziel, mit wenigen, gezielt gewählten Mitteln die qualitätsvolle Erweiterung des Kindergartens Prinzersdorf und zugleich eine weitere Aufwertung des Ortszentrums umzusetzen. „Unterm Dach“ wird der Kindergarten zu einem gleichwertigen und selbstverständlichen Teil des Ensembles am Platz. Es entsteht ein 2-geschossiger Baukörper mit klarem Gebäudeumriss und prägnantem Dach, der in seiner Ausformulierung Bezüge zu den Nachbargebäuden herstellt.
Die kleinteilige, pavillonartige Bestandsstruktur wird durch das Element einer klaren, umlaufenden „Tiefen Fassade“ gefasst. Diese „Tiefe Fassade“ bildet sich durch eine außenliegende Tragstruktur, das differenziert auskragende Obergeschoss sowie ein vorgelagertes Gartendeck. Das aufgesetzte, rechteckige Obergeschoss überragt dabei das Erdgeschoss in Teilbereichen und schafft so eine Übergangszone, die je nach Situation unterschiedliche Aufgaben übernimmt. Diese fungiert im Süden als überdeckter Zugang zum Kindergarten, der öffentliche Raum rückt ans Gebäude heran und macht den Kindergarten so zum vierten Haus am Platz.
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Die Tragstruktur übernimmt die Systematik eines Zubaus aus dem Jahr 2010. Das bestehende Raster wird übernommen und weitergeführt. Der Rhythmus der Stahlstützen sowie der als Zangenträger ausgeführten BSH-Träger wird an den Fassaden sichtbar. Die Ausfachungen der neuen Außenwände werden in Holzbauweise errichtet, die Holzfassade mint-grün lasiert. Klar geordnete, großzügige Fensteröffnungen ergeben ein ruhiges Fassadenbild.
Die beiden geneigten Dachflächen treffen mit einem Höhenversatz aufeinander, der ein längsverlaufendes Lichtband ermöglicht. Das Band öffnet sich nach Osten und bietet zusätzliche Belichtung und Ausblicke in den Himmel im zentralem Erschließungsraum, wie auch in Garderoben und Gruppenräumen im Obergeschoss. In den Gruppenräumen erzeugt das Lichtband eine subtile Zonierung in Spiel- und Rückzugsbereich.
Die Grundrisskonzeption positioniert die sieben großen Räume klar und symmetrisch. Dazwischen liegende lineare Raumschichten nehmen die Erschließungsräume und die dienenden Funktionen auf. Die beengte Eingangssituation wird aufgedehnt und ermöglicht nunmehr ein schrittweises Eintreten ins Gebäude über diagonal miteinander verbundene Raumschichten: Vom überdeckten Vorbereich, über den Windfang, in das Entrée und weiter zum Treppenhaus- bzw. Gangbereich.
Im Obergeschoss nimmt die zentrale Raumschicht den Erschließungsraum auf und bildet einen fließenden Übergang zu den Garderoben. Der mittig liegende Multifunktionsraum lässt sich durch eine großzügige Öffnung mit Schiebetüren zum Erschließungsraum hin flexibel zuschalten, der so an Raumqualität gewinnt, und als zentraler Treffpunkt im Obergeschoß dient.